Das Therapeutische Training zur Reaktivierung und Erleichterung Emotionaler Prozeduren (TREEP)


TREEP ist an der Trichotomie des DDMD ausgerichtet. Für jeden Typen der Depression hält TREEP ein strukturiertes, zum Teil manualisiertes Behandlungsprogramm vor. TREEP wurde für den stationären Bereich entwickelt. Die Depression Typ I kommt in der Regel nicht zur stationären Aufnahme. Die Behandlung erfolgt überwiegend im ambulanten Bereich.

Die Therapie ist modular aufgebaut und orientiert sich am Konzept der stationären Behandlung im Rahmen der Dialektisch-Behavioralen Therapie (DBT).

Neben der Einzeltherapie sind das Achtsamkeitstraining, eine Basisgruppe, das Skillstraining, Fallkonferenzen, Bezugsgruppen, Körper- und Kunsttherapie fester Bestandteil der Behandlung im stationären Setting.

Therapeutische Inhalte des Behandlungssettings von Depressionen Typ I



Bei Personen, die wir dem Typ I zuordnen, hat ein intensives Stresserlebnis zu einer Überlastung des primär gesunden emotionsverarbeitenden Systems geführt. Oft handelt es sich um Verlusterlebnisse (Lebenspartner, Kind, Elternteil, Trennung, Scheidung etc.). Eine emotionale Entlastung ist durch eine adäquate Handlung absehbar nicht möglich (Schuld kann nicht gesühnt werden, Wut kann kein Objekt finden etc.). Eine emotionale Entlastung durch die Aktivierung einer sekundären Emotion ist nicht möglich bzw. kommt nur kurzfristig zu Stande.
Etwas verallgemeinernd kann man sagen, dass hinter der Depression vom Typ I meist eine blockierte Trauerreaktion steckt. Aufgrund der zahlreichen Facetten und Formen von Trauerprozessen, sowie unterschiedlichen Bedürfnissen der Betroffenen ist ein sehr individuelles Vorgehen indiziert.



Therapeutische Inhalte des Behandlungssettings von Depressionen Typ II



Bei Personen, die dem Typ II zugerechnet werden, führten mehrere Stimuli kumulativ zu einer „Überlastung“ des primär stabilen emotionsverarbeitenden Systems. Im Rahmen der jeweiligen Stressbewältigung wurden etablierte Strategien zwar überwiegend erfolgreich eingesetzt, diese führten aber nicht zu einer ausreichenden Entlastung. Es kommt zu einer Art „Frustration“. Die angewandten, sonst effektiven Strategien führen nicht zum gewünschten bzw. erwarteten Ergebnis. Die Depression ist hier Ausdruck einer „Erschöpfung“ des emotionsverarbeitenden Systems.



Therapeutische Inhalte des Behandlungssettings von Depressionen Typ III



Bei Typ III trifft der Stimulus (Stress) auf ein vulnerables bzw. eingeschränkt reagibles emotionsverarbeitendes System. Die Stimuli stehen in Abhängigkeit von der Persönlichkeitsstruktur (z.B. ist der narzisstische Stil besonders gefährdet bei Kränkungserlebnissen, der dependente Stil bei Trennung bzw. befürchteter Trennung etc.). Aufgrund der vulnerableren Konstitution kommt es schneller zu einem Mangel (Defizit bzw. fehlende Abrufbarkeit) funktionaler Lösungsstrategien. Zur depressiven Reaktion kommt es hier wenn auch die etablierten „dysfunktionalen“ Lösungsstrategien zu keiner emotionalen Entlastung führen.