Historie



2008 wurde im klinischen Kontext (CIP Klinik Dr. Schlemmer) begonnen die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) für depressive Störungen zu modifizieren. Ursprünglich wurde die DBT in den 60er Jahren von Marsha Linehan (Seattle) für chronisch suizidale Patienten entwickelt. Heute ist die DBT eine der Standart-Methoden zur Behandlung von Borderline-Paienten. In den letzten 10-20 Jahren wurde die DBT für diverse andere Störungen modifiziert. Heute liegen beispielsweise gut evaluierte DBT Programme für die Behandlung von Essstörungen, Adoleszente, komplexe Traumafolgestörungen und Suchtstörungen vor. Fester Bestandteil des modular angelegten Therapieprogramms im stationären Setting sind neben der Einzeltherapie eine Skillsgruppe (Vermittlung von Fertigkeiten), eine Basisgruppe (Psychoedukation im Feld der Störung), eine Achtsamkeitsgruppe, eine Bezugsgruppe (Betroffene ohne Therapeut), so wie Körper- und Kunsttherapie.
Die klinische Umsetzung dieser ersten Modifikation des Standard DBT stieß dann auf doch erhebliche Schwierigkeiten.
Die Gruppen waren äußerst heterogen, die Patientengruppen waren zum Teil „inkompatibel“. Es fehlte ein einheitliches Krankheitsmodell. Einige Fertigkeiten der DBT erwiesen sich als irrelevant, andererseits fehlten störungsspezifische Skills.

In den Folgejahren erfolgt dann eine zunehmende Modifikation bzw. Adaptation des Skillstrainings für depressive Patienten. Zudem wurde ein neues Modell konzipiert, welches sich an folgenden Kriterien orientierte:

  • Hohes Maß an Struktur
  • Leichte Erlernbarkeit
  • Anwendbarkeit im stationären Kontext
  • Wertfreies Modell und wertfreie Sprache
  • Eingängiges Modell (Identifikation mit dem Modell auf Seiten der Therapeuten und Patienten)
  • Anwendung bewährter wirksamer therapeutischer Strategien


So entstand das Differentielle Dialektische Modell der Depression (DDMD). Da sich dieses Modell doch in einigen zentralen Punkten von der DBT unterscheidet und entsprechende therapeutische Implikationen mit sich bringt, bekam auch das therapeutische Konstrukt einen neuen Namen: Therapeutisches Training zur Reaktivierung und Erleichterung Emotionaler Prozeduren (TREEP).

2010 erfolgte eine erste klinische Studie. 49 Patienten wurden mit TREEP behandelt. Die Patienten erfüllten allesamt die Kriterien einer schweren depressiven Störung (ICD-10). Es kam zu keinem dropout, die Remission lag bei 90%. Aufgrund dieser positiven ersten Daten wurde eine zweite klinische Studie initiiert. Mit Ergebnissen ist 2017 zu rechnen.